Wir leben in einer Welt, in der Essen allgegenwärtig ist und liebevoll aufbereitete Herrklärungen über die perfekte Zubereitung von Avocado unseren Facebook Feed dominieren. Kochsendungen im Fernsehen lösen einen erhöhten Speichelfluss bei und aus und #foodporn filtert alle Köstlichkeiten dieser Erde in einen kontinuierlichen Strom auf unser Handy und Selberkochen verkauft sich blendend. Oder zumindest die Idee dahinter.
Eine vor kurzem veröffentlichte Studie fand heraus, dass 40.000 Millennials aus über 10 verschiedenen Ländern weltweit die Lust am Kochen zu Hause fehlt. Ein nicht zu unterschätzender Anteil von 85 % der Generation, die zwischen 1981 und 2000 geboren wurde, setzt sich lieber in ein Restaurant mit Freuden oder lässt sich ihr Essen ins eigene Heim liefern, als sich in ihrer Freizeit in die eigene Küche zustellen.
Die Gründe hierfür sind so simpel wie offensichtlich:
Mangel an Konzentration
Wir sind alle abgelenkt mit tausend Kleinigkeiten, die wir ständig simultan tun und besonders beeinflusst von unserem Hang zum Zweitbildschirm: Bildschirm 1 (das heißgeliebte Smartphone) lenkt uns vom Bildschirm 2 (Fernseher) ab. Das iPhone ist eben Fluch und Segen in Einem. Die Angewohnheit leicht Ablenkbar zu sein hat sogar so großen Einfluss, dass die NBA überlegt hat Basketball Spiele zu kürzen um Zuschauer, die Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren, bei Stange zu halten!
Mangel an kulinarischem Können
Viele Millennials sind zwar Experten auf dem Gebiet des Programmierens oder ähnlich komplexen Tätigkeiten. Es ist jedoch recht weit verbreitet, dass der grüne Daumen für das neu-erworbene Basilikumbäumchen fehlt. Sie gehen einfach immer ein und es ist immer hochemotional!
Unsere Generation ist zweifelsohne ehrgeizig – wir haben Vorlieben und eine klare Idee davon, was wir brauchen; wir haben nur keine Ahnung, wie man es zubereitet. Frühere Generationen, besonders die Frauen, sind allgemein versierter, wenn es um raffiniert gekochte Mahlzeiten geht, weil sie gelernt haben einen Haushalt zu führen. Über die letzten Jahrzehnte haben sich viele Frauen dazu entschieden, Arbeiten zu gehen, was auch dazu geführt hat, dass auf einmal beide Elternteile vollzeitbeschäftigt waren. Bei so viel Zeit im Büro wurden nur die allerwichtigsten Haushaltskompetenzen an den Nachwuchs weitergegeben wurden.
Es ist außerdem nicht ungewöhnlich, dass 18-34-Jährige noch bei ihren Eltern leben. Ein Drittel der Altersgruppe setzt sich mit ihren Eltern an den gedeckten Abendbrottisch.
Mangel an Zeit
Jetzt mal ganz ehrlich, Millennials sind wahnsinnig gut ausgebildet aber chronisch unterbezahlt. Mit einem Bildungskredit, der abbezahlt werden muss, Länder, die entdeckt werden wollen, Spaß, der am Wochenende erlebt werden will, hat man allerhand zu tun. Wir arbeiten hart, wissen aber auch wie man das Leben genießt.
Wer kann es uns da verübeln, dass wir keine Lust zum Kochen haben, wenn wir endlich zu Hause ankommen?